An Schwächen arbeiten ist doch out, oder?
Häufig erlebtes Szenario in meinem Arbeitsalltag: Mutter und Sohn (!) sind zum ersten Mal da. Mama besorgt, aber entschlossen, Sohn gedämpft bis gequält. Ein längerfristiges Lerntraining soll begonnen werden. Ich will nicht wissen, wie man familienintern handelseins geworden ist, dass dieses Gespräch stattfinden kann...
Stärken stärken ist das pädagogische Credo seit Jahren und ja, wenn wir uns zu sehr auf die Defizite unserer Kinder konzentrieren, haben wir keine Kapazitäten mehr für die
Förderung ihrer Begabungen. Das frustrierende Resultat ist dann bekanntlich die Durchschnittsfalle.
Man darf Schwächen aber auch nicht ignorieren, vielmehr muss man sie auf ein gewisses Niveau bringen, wo sie keinen Schaden anrichten können.
Im Lese-Rechtschreibtraining ist das mein Auftrag, denn Gut-lesen-können ist Voraussetzung für die Aneignung von Wissen generell.
Sich in der Welt der Zahlen halbwegs zurechtzufinden (Rechentraining) ist ebenso
notwendig, will man im Alltag nicht übers Ohr gehauen werden.
Also: Legasthenie und Dyskalkulie sind keine Schicksalsschläge, die über Familien hereinbrechen, sondern Probleme, mit denen man umgehen lernen kann. Sie dürfen Bildungs- und Jobchancen keinesfalls schmälern!
Dem Feind ins Auge schauen und die geeigneten Waffen wählen ist die Devise! Auch Harry Potter muss sich in seinem ersten Schuljahr in Hogwarts seinen persönlichen Zauberstab aussuchen, mit dem er erfolgreich gegen die dunklen Mächte kämpft...
Meine Waffenkollektion ist übrigens 100% gewaltfrei! :))
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